Die HYUNDAI CORPORATION GROUP steigt in die FLAXRES GmbH mit einer Minderheitsbeteiligung ein und begründet damit eine strategische Partnerschaft für signifikante nichteuropäische Märkte. Durch den Erwerb der Anteile wird eine Bewertung der FLAXRES im dreistelligen Millionenbereich bestätigt.

FLAXRES ist Teil der econnext Gruppe und ist auf die Entwicklung von umweltschonenden Recyclinglösungen für Photovoltaikmodule spezialisiert. Die von FLAXRES entwickelte und patentierte Technologie beruht auf der kurzzeitigen Hochtemperaturerhitzung mittels Blitzlampen, dem „Flash Lamp Annealing“, und ist nicht nur wesentlich umweltschonender, sondern auch kosteneffizienter und bedeutend schneller als herkömmliche Verfahren, die meist auf dem mechanischen Schreddern oder der thermischen Verwertung (Pyrolyse) der Module beruhen.

Das von FLAXRES entwickelte Verfahren bietet eine Lösung für eines der drängendsten Probleme, das in den kommenden Jahren auf den Sektor der Erneuerbaren Energien zukommen wird. Viele Photovoltaikmodule, die im Laufe der ersten Welle des Aufbaus von Solartechnik installiert worden sind, haben heute das Ende ihres Lebenszyklus erreicht, ohne dass bisher Verfahren für eine echte Kreislaufwirtschaft bereitstehen. Mit der von FLAXRES entwickelten Methode können alle Verbundmaterialien sortenrein voneinander getrennt und wieder dem Stoffkreislauf zugeführt werden.

An der Technologie zum Recycling von Photovoltaikmodulen arbeiten die beiden FLAXTEC- und FLAXRES-Gründer Michael Rudolf Heuschkel und Dr. Harald Gross seit Mitte 2016. Nach der erfolgreichen Entwicklung des Verfahrens in der Testphase arbeitet FLAXRES mittlerweile mit renommierten Unternehmen aus der Recycling-Industrie zusammen.

Gemeinsam mit der HYUNDAI CORPORATION GROUP wird die FLAXRES-Technologie nun international zum Einsatz kommen und somit weltweit ausgediente PV-Module der Kreislaufwirtschaft zuführen.

„Wir freuen uns, dass wir einen großen strategischen Investor und Partner für unsere technologische Lösung begeistern konnten, mit dem wir gemeinsam globale Märkte erschließen werden.“, sagen Michael Rudolf Heuschkel und Dr. Harald Gross.

Auch die econnext AG, als Mehrheitsgesellschafterin der FLAXTEC GmbH, der Muttergesellschaft der FLAXRES GmbH, freut sich über den neu gewonnen strategischen Partner und auf die gemeinsame Zukunft.

Michael Schneider, Gründungsgesellschafter und einer der beiden Vorstände der econnext: „Die Technik, die die Gründer von FLAXTEC und FLAXRES entwickelt haben, ist bahnbrechend und bietet endlich eine Möglichkeit, PV-Module umweltfreundlich und effizient zu recyclen – gemeinsam mit unserem koreanischen Partner können wir insbesondere internationale Märkte schneller und besser entwickeln und zur Lösung eines der großen Kritikpunkte an den Erneuerbaren Energien beitragen.“

Über econnext

Die econnext AG ist eine im Jahr 2016 gegründete Clean Tech Holding und hat sich ausschließlich der Unterstützung von Tochtergesellschaften verschrieben, die im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) einen langfristigen, profitablen und skalierbaren positiven Einfluss auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft haben.

Neben FLAXTEC gehören die Circular Carbon GmbH in Hamburg (Pflanzenkohle zur Bodenverbesserung und als CO₂-Senke), die ESG Screen17 GmbH in Frankfurt (Nachhaltigkeits-Screening von Anlageportfolien), die autarq GmbH in Prenzlau (Solardachziegel), die GRIPS Energy GmbH in Berlin (erneuerbare Energieversorgung) und die Lumenion GmbH in Berlin (Energiegroßspeicher/Wärmespeicher) zu den econnext Tochtergesellschaften, sowie eine Minderheitsbeteiligung an der ambibox GmbH in Mainz (dezentrale Energiesysteme und Ladetechnik). www.econnext.eu

Das neue Anlagendesign FLAXTHOR 2.0 ist fertig und der Startschuss zum Bau ist am 31. März 2023 gefallen. In exzellenter Zusammenarbeit mit der Firma KRÖNING Automation haben wir in Rekordzeit alles Nötige erarbeitet. Hiermit starten wir in eine neue Ära. Wir wandeln uns mit diesem Meilenstein vom Start-Up zum weltweit agierenden Betreiberkonsortium und revolutionieren damit das Recycling von Photovoltaikmodulen.

Zu sehen sind unsere drei Anlagencontainer, die miteinander verbunden werden. Von links startend durchläuft das jeweilige Modul erst die vorbereitenden Schritte wie Entfernung von Verunreinigungen, Anschlussdose und Rahmen. Dann erfolgt die Belichtung mit einem hochintensiven Lichtpuls im mittleren Container. Im Anschluss wird der Materialverbund im letzten rechten Container voneinander getrennt und die gewonnen sortenreinen Wertstoffe werden in entsprechenden Containern gesammelt. Begleitet wird das Trio von einem Versorgungscontainer (hinten links zu sehen). Auf einer Fläche von ca. 30m x 15m erreichen wir mit dieser Anlage eine Taktzeit von sensationellen 30 Sekunden. Beim Betrieb im 3-Schicht-System können wir somit bis zu 15.000 Tonnen end-of-life Photovoltaikmodule pro Jahr verarbeiten.

Für 2023 planen wir mit diesem Konzept den Bau von bereits 5 mobilen Anlagen, die dann weltweit eingesetzt werden. Wir kooperieren hierfür mit starken internationalen Partnern. Aber das ist erst der Anfang, in den kommenden Jahren sollen noch viele weitere folgen, sodass wir ab 2030 bereits mit einem Anlagenkontingent im zweistelligen Bereich agieren können.

• Pilotanlage erreicht Marktreife hinsichtlich industrieller Prozesse
• Weltweiter Ausbau der Zusammenarbeit mit Recycling- und Energieunternehmen

Dresden, 12. Juli 2022 – Die FLAXRES GmbH hat ihre proprietäre Technologie zum Recycling von Photovoltaik-Modulen in einen industriellen Prozess überführt und damit einen weiteren Meilenstein zur Marktreife erreicht. Basis für diesen Durchbruch bildet ein erfolgreich abgeschlossener Massentest über 7,5 Tonnen an Photovoltaik-Modulen in der Pilotproduktionsanlage „FLAXTHOR®“. Dabei konnten über 200kg Silizium und 4kg Silber, sowie 4.9 Tonnen an Glas in höchster Güte zurückgewonnen werden. Am neuen FLAXRES-Standort in Dresden wurde eine potenzielle Recycling-Kapazität von über 1.000 Tonnen pro Jahr erreicht. Auf Basis eines solchen Prototyps sollen nun mehrere Anlagen pro Jahr hergestellt und internationalen Kunden aus der Recycling- und Energiebranche zur Verfügung gestellt werden.

Die Anzahl an defekten Photovoltaik-Modulen oder solcher, die durch sogenanntes „Repowering“ außer Betrieb genommenen werden, ist inzwischen stark angestiegen. Allein in Deutschland werden bis zum Jahr 2030 rund 400.000 Tonnen prognostiziert, das entspricht einer Anzahl von ungefähr 20 Millionen Modulen.

Die hohe Güte der Materialien nach dem Trennungsprozess ermöglicht eine echte und insbesondere ökonomisch lukrative Kreislaufwirtschaft, im Gegensatz zum derzeit vorherrschenden „Downcycling“ durch Schreddern der Photovoltaik-Module.

Die geplanten Recyclinganlagen sollen mittelfristig einen Durchsatz von einem Photovoltaik-Modul alle zehn Sekunden erreichen. Dabei werden keine Chemikalien eingesetzt. Die in Überseecontainer integrierten Anlagen ermöglichen einen flexiblen weltweiten Einsatz. Durch ein Recycling vor Ort können erhebliche Transportkosten eingespart werden. Es können sowohl Silizium-, als auch Dünnschicht-Module verarbeitet werden, zudem eignet sich das Verfahren auch für Module mit gebrochenen Glasscheiben.  Der Energieaufwand zur Zerlegung eines Moduls in seine Hauptkomponenten beträgt weniger als eine Kilowattstunde.

Über FLAXRES:

FLAXRES ist ein Technologieanbieter für die sortenreine Trennung von Verbundwerkstoffen, insbesondere für das Recycling von Photovoltaik-Modulen. Dafür wird unter anderem eine selbst entwickelte, proprietäre Lichtpuls-Technologie verwendet.